„Hospizorientierte Lebens-, Sterbe- und Trauerbegleitung und Palliative Care“
Anfang Juni durften meine liebe Kollegin Carmen Rud und ich diesen Lehrgang mit einer Prüfung erfolgreich abschließen.
Die vergangenen neun Monate vergingen sehr schnell, wahrscheinlich aus dem Grund, weil sie mit viel Input und einigen Stunden Selbsterfahrung gefüllt waren. Themen wie Palliativpflege und Palliativmedizin, Schmerztherapie und ganzheitliche Symptomerfassung, psychosoziale Aspekte von Krankheit, Sterben, Tod und Trauer, ethische Fragen der letzten Lebensphase, Kommunikation mit Angehörigen und Betroffenen, palliative Sozialarbeit und noch einige mehr, machten diesen Lehrgang der Caritas sehr anspruchsvoll und auch persönlichkeitsbildend.
Unser gesamtes Team des Sozial- und Gesundheitssprengels Defereggental/Kals hat sich zum Ziel gesetzt, Menschen, die in ihrer letzten Lebensphase sind, so zu begleiten, dass sie diese Zeit so gut wie möglich (nämlich schmerzfrei in körperlicher, geistiger, sozialer und spiritueller Hinsicht) zuhause im Kreis ihrer Familie und in ihrer gewohnten Umgebung verbringen können.
Während unserer Arbeitsjahre in der Pflege haben wir noch keinen Menschen getroffen, der gesagt hat, er möchte NICHT zuhause Abschied von dieser Welt nehmen.
Stell dir selbst die Frage: „Wo möchte ich meine letzten Stunden verbringen?“
Unser Tod ist „part of the game“, wir dürfen und müssen uns damit auseinandersetzen. Durch vorausschauende Planung kann jeder seine letzte Lebensphase aktiv gestalten: Instrumente wie Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung, Sterbeverfügung oder der Vorsorgedialog helfen An- und Zugehörigen, dem behandelnden Arzt und der Pflegekraft im Umgang mit dem Tod und den Wünschen des Betreffenden, wenn er sich möglicherweise nicht mehr selbständig äußern kann. Wichtig ist es also unbedingt, Wünsche, Bedürfnisse und Ablehnungen im Vorhinein schriftlich festzuhalten!
Das Sterben verliert etwas von seinem Schrecken, wenn man darüber spricht.
Wertvolle Unterstützung gibt es für den Sozial- und Gesundheitssprengel Defereggen-Kals auch durch die Hausärzte und das Mobile Palliativteam Osttirol.
Martin Weiskopf, DGKP Palliativpflege
Carmen Rud, Pflegeassistentin Palliativpflege
Im Bild:
1.Reihe 3. v.r. PA Carmen Rud
2.Reihe 3. v.r. DGKP Martin Weiskopf